Neben Corona und der entsprechenden Nebenwirkungen (wie kein Material oder superlange Lieferzeiten) nervt auch das Wetter. Ich wünsche mir neuerdings, dass es nachts regnet, da ja gefühlt fast jeden zweiten Tag irgendwie Wasser von oben kommt und unsere Baumaßnahmen so sabotiert werden.

Nichts desto trotz können wir über einige Baufortschritte berichten. Der neue Unterstand ist fertig!

Nachdem wir nach dem endlos langen Winter endlich gutes Wetter hatten, sollte es losgehen. Material lag bereit und die Helfer waren organisiert. Wir haben nicht schlecht geguckt als am besagten Morgen Anfang März die Technik eingefroren war und wir wie die Murmeltiere eingepackt ans Werk „mussten“. Micha hat den Holzbau so gut geplant und vorbereitet, dass das Grundgerüst an einem Tag fast fertig wurde. Der Reithallenbau hat eben gut geschult.

Bald lag dann auch das Dach drauf und wir konnten verschalen. Hierfür war wieder eine Menge Holz erforderlich und unser Lieferant hatte das gewünschte Material nicht mehr lieferbar. Jetzt war guter Rat teuer. Letzten Endes hat dann ein Sägewerk für das passende Material gesorgt und wir konnten den Unterstand fertigstellen.

Frischer Sand vor dem Unterstand und frische Einstreu sorgen dafür, dass sich die Pferde hier wohlfühlen. Der Aufwand hat sich also gelohnt.

Als Einstreu haben wir uns für Miscanthus entschieden. Feucht gehalten bindet er den Ammoniakgeruch und sorgt so für ein angenehmes Klima. Die Einstreu lässt sich gut abäppeln. Die feuchten Stellen legt man zum Trocknen an die Seite und muss sie nicht entfernen. Die Einstreu verbleibt so im Unterstand und kann so gut ein Jahr verbleiben und rottet und wird so zu einem wundervollen Naturdünger, der dann verwendet werden kann. Der Mistanfall ist also deutlich geringer als bei Stroh.

Auch die erste neue Heuraufe steht schon und hat wesentlich mehr Dachfläche, so dass die Pferde auch bei Regen und Sonne mehr Wetterschutz geboten bekommen.

Auf dem Trail sind viele Bauminseln entstanden. Die haben wir fest mit Holz eingezäunt, damit die Bäume auch eine Chance haben zu wachsen. Pflanzen auf dem Trail haben viele Vorteile.

  1. Sie bieten bei entsprechender Größe Wetterschutz, ob Sonne oder Regen oder Wind.
  2. Sie sind Sichtschutz oder auch Bewegungsanreiz. Gegebenenfalls muss sich ein Pferd auch mal bewegen, wenn es um die nächste Ecke schauen will.
  3. Es kann gefressen werden, sofern man darauf achtet, dass es für Pferde auch genießbar ist.
  4. Pflanzen dienen der Wasserhaltung. Und das Thema ist richtig spannend. Man sagt: „Unter Bäumen regnet es zweimal“. Gerade bei Trockenheit ist es wichtig, dass die Pflanzen ausreichend Wasser bekommen. Und die letzten beiden Jahre haben gezeigt, dass es wichtiger wird, darüber nachzudenken, wie und womit man bewässert. Wenn es nach einem Regenguss immer noch vom Baum tropft, ist man schon einen kleinen Schritt weiter. des Weiteren kann man das Wasser von den Wegen gut in die Bauminseln ableiten und so dafür sorgen, dass es von den Pflanzen aufgenommen wird.

Du möchtest deinem Pferd auch artgerechte Haltung mit viel Bewegung ermöglichen?

Auch eine Rückzugsinsel für unsere Einsteller mit Bank und Blick auf die Pferde haben wir in unsere Trailpläne integriert und fertiggestellt. Nur das Bäumchen muss noch wachsen…

Unsere Totholzhecke musste auch nochmal umziehen. Sie störte am künftigen Heuplatz und wir haben sie jetzt in das Wegesystem integriert. Die Hecke war vorher recht breit gestapelt und gar nicht so lang. Aus dem vorhandenen Material sind, kaum zu glauben, 16 Meter Hecke entstanden.

Neue Wege sind in Arbeit 

Momentan basteln wir an den Wegen für die Trails. Hier ist Phantasie gefragt. An manchen Stellen fehlt auch mal die entsprechende Vorstellungskraft, so dass wir uns entschlossen haben provisorisch zu bauen und Litze zu spannen. Obwohl alles auf Papier bereits geplant war, sind dadurch nochmal wertvolle Ideen entstanden. Oft hat die Theorie eben wenig mit der Praxis zu tun.

Der Plan ist die beiden Trails parallel laufen zu lassen, soweit das eben möglich ist. Die Pferde haben weiterhin Kontakt über den Zaun. Der äußere Trail hat die Anbindung zu den Weiden. Beide Trails führen von ihren Wasserstellen über einen Spielplatz zum Heuplatz. Der innere Trail hat etwas verschlungene Pfade um Bauminseln herum. Die werden hoffentlich irgendwann Schatten bieten und so verbuscht sein, dass man schon mal laufen muss, um die anderen Pferde zu sehen. Natürlich ist alles, was aus den Bauminseln herausragt, auch Futter. Wir achten darauf, dass nur pferdefreundliches Gehölz angebaut wird.

Der Startschuss für das Projekt Zaun ist also gegeben.

Wir halten euch auf dem Laufenden….